Für die Gemeinschaft, für den Verein
Fünf Fragen an… Berthold Scholer.
Der Geschäftsführer des FSV Ernzen über die aktuelle Lage im Verein, die Bedeutung des Vereinslebens für die Gemeinschaft und das anstehende Jubiläum 2020.
sg-suedeifel.de: Guten Tag Berthold, du bist seit vielen Jahren Geschäftsführer beim FSV Ernzen und schaust dir seither Spiele an. War der Kreisliga-Fußball früher wirklich besser, wie manch kritischer Zuschauer an der Seitenlinie heute behauptet?
Berthold Scholer: Der Fußball war nicht besser, er hat nur schöner ausgesehen. Das Spiel war insgesamt viel langsamer: Die Stürmer wurden in Manndeckung genommen und das Mittelfeld hatte viel mehr Platz und Zeit, Bälle zu spielen. Man kann das mit dem schnellen und körperbetonten Spiel von heute nicht vergleichen.
Gute Zusammenarbeit im Vorstand
sg-suedeifel.de: Viele Vereine klagen über weniger Mitglieder, Nachwuchssorgen und größere finanzielle Belastungen. Wie schätzt du die aktuelle Lage beim FSV Ernzen ein?
Scholer: Unsere finanzielle Lage hat sich, trotz größerer Investitionen in diesem Jahr, verbessert. Im Moment wird sehr gute Arbeit im Vorstand geleistet. Unsere beiden Mannschaften und die Trainer-Teams tun ihr übriges dazu. Der Vorstand hat das Thema Mitglieder für die Zukunft ins Auge gefasst. Neue Mitglieder könnte man vielleicht durch ein erweitertes Sportangebot gewinnen.
sg-suedeifel.de: Du bist bei nahezu jedem Heimspiel vor Ort, und dann meist von mittags bis abends zusammen mit deiner Frau Silvia im Vereinshaus tätig. Wie sieht deine persönliche Fußball-Woche aus? Was gehört zu deinen Aufgaben?
Scholer: Montags gehe ich meistens ins Vereinshaus aufräumen: Leergut einladen, zum Getränkemarkt fahren, abrechnen. Belege archivieren, das ganze Bankwesen regeln. Vor den Heimspielen stehen dann Bedarfsfeststellungen und Einkauf von Getränken, Essen und anderen Dingen auf dem Plan. Getränke abholen, einräumen, verkaufen… Und nach dem Spiel geht es wieder von vorne los. Darüber hinaus gehören die Führung von Buchungsjournal und Kassenbuch sowie die Kommunikation mit dem Vorstand zu meinen wichtigsten Aufgabenfeldern.
Ein Dorf ohne Geschäfte und Kneipen braucht Vereinsarbeit
sg-suedeifel.de: Neben deiner Vereinsarbeit beim FSV engagierst du dich etwa auch im Ernzener Gemeinderat, im Vorstand von Arenza oder bei den Sowelmucken zur Fastnachtszeit. Warum liegt dir die Gemeinschaft so am Herzen?
Scholer: Eine gute Dorfgemeinschaft und ein Anreiz, für junge Familien im Dorf zu bleiben, kann man nur durch gute Vereinsarbeit erreichen. Ein Dorf ohne Geschäfte und Kneipen braucht Aktivitäten und Veranstaltungen, die die Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit fördern. Ich fühle mich wohl, wenn ich etwas für die Dorfgemeinschaft tun kann und sehe, dass unsere Jugend dabei voll mitzieht.
sg-suedeifel.de: Der FSV Ernzen steuert auf ein großes Jubiläum zu: 2020 feiert der Klub sein 90-jähriges Bestehen. Was wünschst du dir für die Zukunft des Vereins?
Scholer: Für unsere Zukunft wünsche ich mir weiter so eine gute Zusammenarbeit von Vorstand und Aktiven. Dass junge und alte Sportfreunde miteinander arbeiten, planen und kommunizieren. Dass wir vielleicht noch alternative Abteilungen beim FSV hinzubekommen. Dass unsere Mannschaften im Fußball und Tischtennis weiter auf so einem guten Niveau spielen und dass unsere SG mit Ferschweiler ohne große Probleme erfolgreich weitergeführt werden kann.
sg-suedeifel.de: Vielen Dank für das Interview, Berthold.
Zur Reihe: „Fünf Fragen an…“ erscheint in unregelmäßigen Abständen auf unserer Webseite und gibt Trainern, Spielern, Mitgliedern, Zuschauern, Vereinsvorständen und Ehrenamtlichen die Möglichkeit, sich zu Wort zu melden.
Das Interview mit Berthold Scholer führte Marius Diederich.
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